Site intended for UK audience

Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Form der intellektuellen Abbausyndrome.

Es kann angenommen werden, dass 2-4% der Bevölkerung über 65 Jahre von Alzheimer-Demenz betroffen sind. Die Erkrankung tritt aufgrund der höheren Lebenserwartung häufiger bei Frauen auf. Die Inzidenzrate wird auf etwa 1% pro Jahr geschätzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch bis zum Alter von 80 Jahren schwer dement ist, muss mit circa 20% angegeben werden. Immer mehr Mitbürger in den westlichen Industrienationen erreichen das Manifestationsalter der Alzheimererkrankung, deren Prävalenz somit weiter ansteigen wird. In Österreich wird die Zahl der unter der Alzheimererkrankung leidenden Menschen auf rund 90.000 geschätzt.

Zur Behandlung kognitiver und funktioneller Defizite der Alzheimer-Demenz sind derzeit Acetylcholinesteraseinhibitoren (z.B. Rivastigmin) und Memantin verfügbar. Das Wirkprinzip der Acetylcholinesteraseinhibitoren ist die bessere neurale Verfügbarkeit des bei der Alzheimer-Demenz reduzierten Acetylcholin durch Hemmung des abbauenden Enzyms Cholinesterase bzw. Butyrylcholinesterase (cholinerge Hypothese). Die Effektivität einer Behandlung mit Acetylcholinesteraseinhibitoren für leichte und mittelschwere Formen der Alzheimer-Demenz als „First-line“-Therapie ist vielfach nachgewiesen. Der Wirkungsnachweis erfolgte in randomisierten, placebokontrollierten Studien und wurde auch in Metaanalysen bestätigt. Eine besondere Herausforderung stellt die Compliance der Patienten dar. Memantin besitzt eine antagonistische Funktion auf den NMDA-Rezeptor und dient der Regulation des Glutamat-Haushalts. Derzeit ist Memantin bei Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Alzheimer-Demenz indiziert.1

 

1 Fleischhacker & Hinterhuber. Lehrbuch Psychiatrie. Springer Wien New York 2012, 370-372.