Die erektile Dysfunktion ist definiert als die fortwährende Unfähigkeit, eine Erektion, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht, zu erreichen oder aufrecht zu erhalten.
Diese Störung sollte für mindestens 6 Monate bestehen, kann organische (vaskulär, arteriell, venös, gemischt, neurogen, anatomisch, endokrin) oder psychogene Ursachen haben und kann Lebensqualität und Wohlbefinden des Betreffenden sowie des Lebenspartners deutlich vermindern. 1 In der European Male Aging Study (EMAS) gaben 30% der Männer an, an erektiler Dysfunktion (ED) zu leiden. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, jedoch steigt die Prävalenz mit dem Lebensalter auf etwa 64% der über 70-Jährigen. Komorbiditäten (z.B. Diabetes mellitus, koronare Herzkreislauferkrankung, Hypertonie oder Depression) und Noxen (Nikotin, Alkohol) aber auch der Lebensstil (Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung) können die Manifestation von ED bewirken bzw. verstärken.2 Studien zeigen, dass die Erkrankung ED in allen Altersgruppen nicht nur das Sexualleben beeinträchtigt, sondern sämtliche Parameter der Lebensqualität herabsetzt.3 Abgesehen von der Behandlung der Ursache bzw. Vorbeugung (z.B. Diabetes) kann die erektile Dysfunktion medikamentös z. B. mit Phosphodiesterase-5-Hemmern behandelt werden. 1
1 Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie; 4. überarbeitete Auflage 2008, S. 654 ff, ISBN 978-3-13-132414-6; Georg Thieme Verlag Stuttgart.
2 Corona G. et al. Age-related changes in general and sexual health in middle-aged and older men: results from the European Male Ageing Study (EMAS). J. Sex. Med., 2010, 7: 1362–1380.
3 McCabe MP. Intimacy and quality of life among sexually dysfunctional men and women. J. Sex Marital Ther., 1997, 23: 276–290.