Site intended for UK audience

Mit zunehmendem Alter steigt auch die Prävalenz der Herzinsuffizienz – bereits mehr als 10 % der über 70-Jährigen sind davon betroffen.

Etwa 1-2 % der erwachsenen Bevölkerung der industrialisierten Welt leidet an Herzinsuffizienz, umgerechnet auf Österreich sind das 70.000 bis 140.000 Betroffene. Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz sind in Österreich nicht selten, pro Jahr werden über 24.000 Hospitalisierungen verzeichnet. Eine immer höhere Lebenserwartung, die steigende Überlebensrate nach einem Myokardinfarkt sowie Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus führten zu einer Zunahme der Inzidenzen und Prävalenzen der Herzinsuffizienz in den letzten Jahrzehnten.

Herzinsuffizienz ist eine schwere Erkrankung des Herzens, bei der das Herz nicht in der Lage ist, den Körper und die Organe mit ausreichend Blut zu versorgen, wodurch es zu Sauerstoff- und Nährstoffmangel kommt. Typische Symptome der Herzinsuffizienz sind beispielsweise Atemnot, Knöchelödeme, Erschöpfung und verminderte körperliche Belastbarkeit, die aufgrund einer strukturellen oder funktionellen Abnormität des Herzens verursacht werden.1 In mehr als 50% der der Fälle liegt die chronische Herzinsuffizienz in einer arteriellen Hypertonie oder einer koronaren Herzerkrankung begründet. Herzinsuffizienz-PatientInnen können nach ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit (ohne körperliche Limitation bis zu Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten) entsprechend der New York Heart Association in vier verschiedene Stadien eingeteilt werden (NYHA-Stadien).

Eine medikamentöse Therapie steht bei chronischen Herzinsuffizienz-PatientInnen im Vordergrund, verabreicht werden Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (z.B. Enapril®) oder Angiotensin-Rezeptorblocker (z.B. Candeblo®, Valsax®), Betablocker (z.B. Nebilan®) und Aldosteronantagonisten (z.B. Eplezot®). Der Patient/Die Patientin wird durch Auftitrieren an die gewünschte Zieldosis herangeführt in Abhängigkeit von Blutdruck, Herzfrequenz, Nierenfunktion und individueller Verträglichkeit. Zur Symptomlinderung werden Diuretika (z.B. HCT G.L.) empfohlen, aber auch körperliche Aktivität und eine Modifikation des Lebensstils (z.B. Reduktion des Alkoholkonsums, Rauchstopp und Normalisierung des Körpergewichtes) werden angeraten. Dank verbesserter Therapiemethoden sind die 5-Jahres-Überlebensraten bei Einhaltung der medizinisch verordneten Therapie deutlich angestiegen.2

 

Mörtl D. DFP Literaturstudium: Herzinsuffizienz. ÖAZ, Nr. 8, 25.4.2016.
BVA – Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (Hrsg.). Information für Ärztinnen & Ärzte zum Thema Herzinsuffizienz. www.bva.at/herzinsuffizienz (letzter Zugriff am 11.08.2016).