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Als Nebenschilddrüsen (lateinisch Glandulae parathyreoideae) bezeichnet man vier linsengroße, hormon-produzierende Drüsen, die sich an der Rückseite der Schilddrüse (lateinisch Glandula thyreoidea) befinden.

Die Nebenschilddrüsen bilden das Parathormon (abgekürzt als PTH), welches ein zentrales Hormon zur Regulation des Calciumhaushaltes darstellt. Die wichtigste Erkrankung der Nebenschilddrüse ist eine Überfunktion, auch Hyperparathyreoidismus genannt. Die Ursachen für eine Nebenschilddrüsenüberfunktion können vielfältig sein. Für die Diagnose sind unter anderem bestimmte Laboruntersuchungen, wie z.B. die Bestimmung des Calcium-, Phosphat-, und Parathormonspiegels im Blut erforderlich.1

Beim primären und sekundären Hyperparathyreoidismus produzieren die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon. „Primär“ bedeutet, dass der Hyperparathyreoidismus durch keine andere Erkrankung verursacht wird. Ein häufiger Grund ist eine gutartige Gewebsneubildung (Adenom) der Nebenschilddrüse, seltener sind bösartige Tumore. „Sekundär“ bedeutet, dass der Hyperparathyreoidismus durch eine andere Erkrankung verursacht wird, z.B. durch eine Nierenerkrankung. Bei dieser Form reagieren die Nebenschilddrüsen auf einen bestehenden Mangel an Calcium mit einer gesteigerten Bildung von Parathormon. Sowohl primärer als auch sekundärer Hyperparathyreoidismus können einen Calciumverlust in den Knochen zur Folge haben, was zu Knochenschmerzen, Knochenbrüchen, Problemen mit den Blut- und Herzgefäßen, Nierensteinen, mentalen Erkrankungen und zum Koma führen kann.1,2

Das Therapieziel ist eine Normalisierung des Calcium-, Phosphat- und Parathormonspiegels im Blut. Dies wird durch eine Behandlung der Grunderkrankung, eine chirurgische Entfernung der Nebenschilddrüsen, Vitamin-D- bzw. Calcium-Supplementation, eine phosphatarme Ernährung oder durch die Einnahme von Medikamenten wie Calcimimetika (diese kontrollieren den Spiegel von Parathormon) erreicht.1,2

 

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) (Hrsg.): https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/stoffwechsel/ueberfunktion-nebenschilddruesen (Zugriff am 23.7.2020).
2 Gebrauchsinformation Cinglan®, Stand 08/2019.

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