Ein peptisches Geschwür beschreibt einen ausgeprägten Defekt der gastrointestinalen Schleimhaut, üblicherweise des Magens oder des Zwölffingerdarms.
In der Entstehung peptischer Geschwüre spielt offensichtlich das Bakterium Helicobacter pylori eine entscheidende Rolle.1 Die Prävalenz der H. pylori-Infektion variiert stark sowohl zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern als auch innerhalb einzelner Gesellschaften. Die Infektion induziert eine chronisch aktive Gastritis; eine mögliche Komplikation bzw. Folgeerkrankung davon ist u.a. die gastroduodenale Ulkuskrankheit.2 Ziel einer Therapie ist die Eradikation von H. pylori mittels antibakteriell wirkender Substanzen sowie die Neutralisation bzw. Hemmung der Säuresekretion mittels antisekretorischer Wirkstoffe wie z.B. Famotidin oder Sucralfat.
Weitere Ursachen peptischer Geschwüre sind Störungen im Abwehrmechanismus der Schleimhaut, Reflux von Darminhalt in den Magen oder verzögerte Magenentleerung sowie emotionaler Stress, Rauchen, Alkohol und die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika oder Kortikosteroiden.1
Zahlreiche Studien belegen, dass nichtsteroidale Antirheumatika dosisabhängig zu gastroduodenalen Ulzera mit vermehrtem Auftreten von Blutungen führen. Als Risikofaktoren für eine obere gastrointestinale Blutung gelten neben dem Alter (über 60 bzw. 65 Jahre) männliches Geschlecht, eine frühere gastrointestinale Blutung bzw. eine Anamnese von gastroduodenalen Ulzera, eine orale Antikoagulation und die Einnahme von Kortikosteroiden. Prospektive randomisierte, doppelblinde Studien haben belegt, dass das Risiko für solche Blutungen durch die Einnahme von Protonenpumpen-Inhibitoren signifikant gesenkt werden kann.2
1 Sweetman SC (Hrsg.), Martindale. The Complete Drug Reference: http://www.medicinescomplete.com/ (Zugriff am: 20.11.2013).
2 Fischbach et al.: S3-Leitlinie “Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit” der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Z Gastroenerol 2009, 47: 68-102.