Brustkrebs ist bei Frauen in Österreich mit 29% aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung.
Jährlich sind in Österreich ca. 5.565 Neuerkrankungen zu verzeichnen, ca. 1.620 Frauen sterben jedes Jahr an Brustkrebs.1
Therapieoptionen beim lokal begrenzten Brustkrebs umfassen die Operation, die Bestrahlung und die medikamentöse Krebstherapie. Etwa zwei Drittel aller bösartigen Brusttumore wachsen abhängig von weiblichen Geschlechtshormonen, vor allem von Östrogenen. Bei der Behandlung dieser Östrogenrezeptor-positiven Brusttumore kommen vorwiegend Mittel der Antihormontherapie aus drei verschiedenen Wirkstoffklassen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um die so genannten selektiven Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs; z. B. Tamoxifen), Östrogensynthese-Inhibitoren (Aromataseinhibitoren; z.B. Anastrozol, Letrozol) und selektive Östrogenrezeptor-Downregulatoren (SERDs; z. B. Fulvestrant).2 Wie die Chemotherapie wirkt auch die Antihormontherapie im gesamten Körper und bekämpft darum selbst mikroskopisch kleine Metastasen, die mit den heute verfügbaren Möglichkeiten noch nicht entdeckt werden können. Der Vorteil gegenüber der Chemotherapie: Gesunde Zellen werden nicht direkt angegriffen, wenn sich auch der Entzug der Hormonwirkung dennoch auf sie auswirkt. Insgesamt sind Antihormone besser verträglich und können mehrere Jahre lang eingenommen werden.3
Bei der Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom ist eine Remission mit Symptomlinderung und eine Verlängerung der progressionsfreien Zeit das Therapieziel. Monoklonale Antikörper (z.B. Bevacizumab) können in Kombination mit Zytostatika (z.B. Capecitabin) zu einer Steigerung der Remissionsraten sowie zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens führen.4
1 STATISTIK AUSTRIA (Hrsg.). Österreichisches Krebsregister, Stand 2021: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/brust/index.html (Zugriff am 09.02.2021).
2 Fiegl H. Endokrine Resistenzmechanismen und Behandlungsstrategien. Gyn-Aktiv, 2012.
3 Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.): https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html (Zugriff am 09.02.2021).
4 Wörmann B. et al. Onkopedia Leitlinie: Mammakarzinom der Frau. Stand 01/2018. Verfügbar unter: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mammakarzinom-der-frau/@@guideline/html/index.html (Zugriff am 13.09.2021).