Bluthochdruck gilt weltweit als der führende Risikofaktor für kardio- und zerebrovaskuläre Morbidität und Mortalität.
Es wird geschätzt, dass 2/3 aller Schlaganfälle und 47% der ischämischen Herzerkrankungen (Mangeldurchblutung des Herzens) durch erhöhten Blutdruck bedingt sind und durch eine adäquate Behandlung verhindert werden könnten. Die arterielle Hypertonie ist für 14% von vorzeitigen Todesfällen und 6% von Erwerbsunfähigkeit verantwortlich. Laut epidemiologischen Studien ist ca. ¼ der erwachsenen Bevölkerung weltweit hyperton. Das kardiovaskuläre Risiko nimmt mit steigendem Blutdruck zu, wobei der systolische Blutdruck bis zum etwa 80. Lebensjahr kontinuierlich ansteigt, während der diastolische bis zum 50. Lebensjahr ansteigt, und danach absinkt.1 Zur Erreichung des Zielblutdruckes gibt es zahlreiche Wirkstoffklassen mit unterschiedlichen Angriffspunkten, um die Therapieziele bei jedem Patienten individuell erreichen zu können.
Kategorie | Systolisch / Diastolisch (mmHg) |
Optimal | < 120 / < 80 |
Normal | 120-129 / 80-84 |
Blutdruck hoch normal | 130–139 / 85–89 |
Hypertonie Grad 1 | 140–159 / 90–99 |
Hypertonie Grad 2 | 160–179 / 100–109 |
Hypertonie Grad 3 | > 180 / 110 |
Angina pectoris (Brustbeklemmung) ist das Leitsymptom der koronaren Herzkrankheit, welche Folge eines chronischen Entzündungsprozesses aufgrund von kardiovaskulären Risikofaktoren (z. B. männliches Geschlecht, Nikotinabusus, Diabetes mellitus, Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen) und familiärer Vorbelastung ist. Eine stabile Angina pectoris ist Ausdruck einer hochgradigen Koronarstenose und muss von einer instabilen Angina pectoris und Herzinfarkt abgegrenzt werden. Bei der Therapie kommt es zum einen darauf an, die Grunderkrankung zu behandeln (vasoprotektive Therapie), zum anderen, die Beschwerden zu lindern. Die antianginöse Therapie besteht aus Nitraten, Betablockern oder lang wirksamen Kalziumantagonisten, allein oder in Kombination.2
1 Weber, T. et al. Österreichischer Blutdruckkonsens 2019. Wien Klin Wochenschr 2019;131[Suppl 6]:S489–S590.
2 Mügge A. Stabile Angina pectoris. Leitsymptome, Diagnostik und Therapie. Ars Medici, 2009, 12: 491-6.